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Fink Georg & Birgit
Lerchenauerhof

SB

Lerchenauerstraße 78
6923 Lauterach
+43 664 390 60 96

Lauteracher Ladys mit dem besonderen Geschmack

Am Lerchenauerhof in Lauterach werden seit hundert Jahren Kartoffeln angebaut. Sie gelten im Land als Geheimtipp. Georg Fink erklärt, was die Erdäpfel zu einem besonderen Genusserlebnis macht.
Feminismus. Frauenquote. Das alles ist bei Kartoffeln nichts Neues. Denn das meistverzehrte Grundnahrungsmittel ist von Natur aus weiblich. Schließlich heißt es ja schon vom Genuss her „die Kartoffel“. Aber das ist nicht der einzige Grund. Denn wer sich näher mit den Sorten befasst, wird feststellen, dass einem überall lauter reizende Damen begegnen werden. „Ja, Kartoffelsorten tragen tatsächlich allesamt Frauennamen“, hat auch Georg Fink mit einem Schmunzeln festgestellt. Und er muss es schließlich wissen, beschäftigt er sich doch seit vielen Jahren mit dem knolligen Gewächs. Der Betreiber des Lerchenauerhofes in Lauterach zählt auch gleich einmal einige seiner Kartoffel Ladys auf. Die festkochende Annabell, Glorietta, Alexandra, die mehlige Corinna oder auch die rotschalige Laura, die wegen ihres cremigen Geschmackes von vielen geschätzt wird.

Eine ganz besondere Erde

Nur gut, dass die verschiedensten Sorten beim Lauteracher Landwirt kein Schattendasein führen, obwohl die Erdäpfel als klassisches Nachtschattengewächs unter der Bodenoberfläche heranwachsen. Auf dem rund fünf Hektar großen Anbaugebiet von Georg und Birgit Fink sind sie zudem in einer ganz besonderen Erde eingebettet. Nämlich in eine solche, die sich durch ihre lehmige Konsistenz auszeichnet. „Von der Handhabung her wäre ein siebfähiger Boden natürlich besser, aber dafür bekommen sie durch den lehmigen Untergrund auch einen besonderen Geschmack“, sieht Fink durchaus Vorteile darin. Die Kartoffeln wachsen kompakter und schmecken dadurch aromatischer. „Je größer sie sind, desto wässriger werden sie“, setzt der Experte lieber auf kleinere Sorten. Hinzu kommt, dass die Familien Fink und Ludescher, die zu den größten Kartoffelproduzenten des Landes zählen, viel Erfahrung mit dem aus Ton, Schluff, Sand, Kies und Steinen bestehenden Untergrund haben. Denn bereits vor hundert Jahren wurden am Lerchenauerhof Kartoffeln angebaut. Da Lehm wesentlich klebriger als Sand ist, braucht es spezielle Techniken sowie auch händische Feinarbeit, wenn bei der Ernte die Klumpen mit den Fingern ausgelesen werden müssen. Außerdem muss der Boden dann bearbeitet werden, wenn es trocken ist.

Mit Herz und Leidenschaft

Freilich sind die so vielseitig verwendbaren Feldfrüchte nicht nur in der Küche begehrt. Auch diverse Schädlinge, allen voran der Kartoffelkäfer oder der gefräßige Drahtwurm, finden Geschmack an den tollen Knollen. Die Finks haben ihre Methoden entwickelt, um ihre Ernte möglichst frei davon zu halten. „Wir versuchen durch verschiedene mechanische Bodenbearbeitungsmaßnahmen Schädlinge, wie den Drahtwurm, in Schach zu halten.“ Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass bei der Ernte genau darauf geschaut wird, ob eventuell „angestochene“ Grumpira dabei sind. „Wenn eine Kartoffel Spuren von Drahtwürmern oder Schnecken zeigt oder wir kleine Netzflechten oder Schorf feststellen, wird sie sofort aussortiert. Denn in den Sack kommt bei uns nur beste Qualität“, hat sich die Familie die Latte selbst hochgelegt. Herz und Leidenschaft werden auf dem Lerchenauerhof täglich gelebt. Da packt dann auch schon mal die ganze Familie an, wenn Hochbetrieb herrscht. Denn sämtliche Kartoffeln – und das können schon bis zu 100 Tonnen pro Jahr sein – werden zweimal sortiert. Wenn sie maschinell aus der Erde geholt werden, erfolgt die erste Auslese. Werden sie dann abgepackt, wird nochmals nach den verschiedensten Kriterien ausgewählt.

Begehrte Kartoffeln aus Lauterach

Der hohe Anspruch wird bei den Kunden und Kundinnen geschätzt. Denn für die als Geheimtipp geltenden Lauteracher Kartoffeln sind scheinbar kaum Wege zu weit. „Wir hatten sogar schon mal jemanden, der kam extra aus Lech, um Kartoffeln zu holen“, weiß Georg Fink zu erzählen. Auch anhand der Autokennzeichen wird sichtbar, dass die Abnehmer nicht nur aus dem Bezirk Bregenz stammen. „Das freut uns natürlich“, ergänzt Birgit Fink. Im eigenen Hofladen mit Selbstbedienung steht die Ware rund um die Uhr zur Verfügung. 2014 hat die Familie ein isoliertes Lager errichtet. Daher sind die Kartoffeln – je nach Sorte – nun ganzjährig erhältlich. Auch die Firma Sutterlüty wird beliefert. „Eine Partnerschaft, die schon über zehn Jahre Bestand hat.“
Einst sang Reinhard Mey ein wenig schmeichelhaftes Lied über Annabell. Freilich hat der begnadete deutsche Liedermacher damit nicht die im Geschmack sehr zarte und feine Kartoffel gemeint, die aus einer Züchtung zwischen Nicola und Monalisa entstand. Womit wir wieder bei den Frauennamen angelangt sind. Dass Kartoffelnamen weiblich sind, hängt damit zusammen, dass meist die eigenen Töchter oder Frauen bei der Namensgebung der Züchter Pate standen, heißt es dazu aus Fachkreisen. Von Züchterinnen ist hingegen nicht die Rede. Also doch Feminismus, Frauenquote. Oder ganz einfach eine „geschlechtsspezifische Kartoffelbenamung“ wie in einer Petition anno 2016 in Deutschland gefordert wurde. Geworden ist daraus wohl nichts. Oder haben sie schon mal was von einem festkochenden blonden Horst gehört? Den gibt’s nicht. Wie auch keinen Erdäpfel-Ernst. Macht nichts! Hauptsache, in Lauterach wachsen ganz besondere Ladys heran.

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